Bund Deutscher Tierfreunde begrüßt Vorstoß für Wildtierverbot im Zirkus Bundesländer gegen Elefanten, Bären und Affen im Zirkus
Kamp-Lintfort – Ein Hoffnungsschimmer für den Tierschutz: Die Bundesländer sprachen sich in einer Entschließung im Bundesrat für ein Verbot von Wildtieren wie Elefanten, Bären und Affen im Zirkus aus. Der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen, begrüßte die Entscheidung der Länder auch wenn leider weitere Verzögerungen zu erwarten seien. Der überregionale Tierschutzverein rief die Politiker zum einer schnellen Umsetzung der Initiative auf, „denn jeder weitere Tag Tierleid unter der Zirkuskuppel ist ein Tag zu viel“.
Bisher hatten sich das Bundesagrarministerium sowie die Union und die FDP im Bundestag immer wieder gegen entsprechende Initiativen gestellt. dagegen. Das Landwirtschaftsministerium zeigte sich jetzt grundsätzlich gesprächsbereit. Die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben stelle eine besondere Herausforderung dar, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Ministerium werde „aktiv an Lösungen“ mitarbeiten. Die Bundesregierung wurde von den Ländern aufgefordert, eine Verordnung über das Verbot von Wildtieren wie Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörner und Flusspferde zu erlassen. Der Bund Deutscher Tierfreunde fordert seit Jahren ein generelles Verbot wie es beispielsweise in Österreich und zwölf anderen EU-Staaten schon gilt und hofft, dass auch die noch zögernden Bundestagsfraktionen nun unter Zugzwang geraten und ihren Widerstand gegen ein Aus für die Dressur von Wildtieren im Zirkus aufgeben. Die jetzige Initiative der Länderkammer sei ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Bereits vor acht Jahren hatte sich die Länderkammer für ein Wildtierverbot ausgesprochen, doch bislang fand sich im Bundestag keine Mehrheit dafür. Die neue Initiative der Länder geht auf einen Antrag Hamburgs und von Rheinland-Pfalz zurück. In der Entschließung des Bundesrats heißt es, die Vergangenheit habe gezeigt, dass unter den Bedingungen eines reisenden Unternehmens der Schutz eine artgerechte Haltung von Wildtieren „praktisch nicht möglich“ sei. Auch im Falle eines Verbots sollen bereits vorhandene Tiere den Zirkusbetreibern aber nicht sofort weggenommen werden, stattdessen soll eine Übergangsfrist gelten. Das Einschläfern von Tieren aufgrund schlechter Haltungsbedingungen sei nur im Ausnahmefall ethisch vertretbar. Aufgrund der Fahrt-, Auf- und Abbauzeiten fehle etwa Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörner und Flusspferden die notwendige Bewegung. „Dadurch kommt es häufig zu schwerwiegenden Erkrankungen, Verhaltensstörungen und nicht selten zu Todesfällen“, wird in dem Antrag unterstrichen. Der Bund Deutscher Tierfreunde betonte, dass Zirkus-Unternehmen, die bereits jetzt auf den Einsatz von Wildtieren verzichten, trotzdem sehr erfolgreich sind. „Es geht auch ohne Tierquälerei in der Manege“, betonte der BDT.